Die Gründung einer Tanzgruppe war der zündende Funke für viele junge Leute, neben dem reinen Tragen und präsentieren der Tracht auch einen weiteren Teil des Brauchtums wieder aufleben zu lassen, das tanzen. "Früher" war das ein wesentlichen Bestandteil der Alltagsunterhaltung. Alte Tänze wurden einstudiert und bereits Anfang der 1970-er Jahre traten die jungen Tänzerinnen und Tänzer in der heimischen Tracht auf. Anfangs jedoch nicht ohne "Gegenwind", da die Festagstracht im überlieferten Sinn nicht zum tanzen gedacht war, lediglich vieleicht zum Brauttanz am Tag der Hochzeit.
Jedoch fanden und finden die Darbietungen bei Schwarzwaldabenden und traditionellen Festen bei Einheimischen und Feriengästen gleichermaßen begeisterte Zustimmung, so, dass wohl nach mittlerweile 45 Jahren auch das tanzen in der Festagstracht zur Tradition gezählt werden kann.
Die Tracht der Frauen war und ist seit alters her eine Besonderheit unseres Tales. Wie in vielen anderen Gemeinden im Schwarzwald prägte die "Tracht" das Festtags- bzw. Sonntagskleid, je nachdem ob der Ort eher arm oder reich, eher katholisch oder evangelisch war. Die verheirateten Frauen tragen als Kopfbedeckung eine Spitzenkappe mit zwei aufgestellten Schlaufen ("Henkelhaube").
Das Kleid mit bestickter Schürze wurde aus besseren Stoffen, heute aus Seide, in dunklen Farbtönen, meist schwarz, geschneidert. Den Halsausschnitt zieren weiße Spitzen. Um die Schultern liegt ein farbiges Seidenhalstuch mit Fransen und Stickereien. Ledige Frauen und Mädchen tragen einen Kranz aus Blüten und Perlen. Das Seidenhalstuch ist meist in weiß gehalten.
Zur Werktagstracht der Frauen und Mädchen gehört ein weiter, bunter Rock mit einem auf dem Rücken nach unten spitz zulaufenden Oberteil, dem "Peter". Dass die Tracht auch Veränderungen unterworfen ist, sieht man vor allem am Schuhwerk und den Strümpfen, die heute entsprechend passend getragen werden.
Als Besonderheit gilt die lange, mehrere Male um den Hals gelegte Kette (Halsnister") mit Goldkreuz. Mehrere hundert glutrote kleine Granatsteine werten die Kette zu einem Kleinod auf. Diese Halbedelsteine wurden früher im Tal verarbeitet. Als die einst blühende Heimarbeit, die vor ihrem völligen Niedergang zu Beginn der 1880-er Jahre zeitweise über 400 Personen einen Zuerwerb bot, erinnert die Kette als kostbarer Bestandteil der Tracht. Das Schmuckstück wird von Generation zu Generation vererbt.Die Tracht anzuziehen erfordert viel Zeit. Der Aufwand und neue Einflüsse drängten die Tracht immer weiter zurück. Um die Tracht zu erhalten, ergriff die Vorstandschaft der Historischen Bürgerwehr die Initiative und rief 1970 eine Trachtengruppe ins Leben. Die Idee fand nach und nach bei Jung und Alt regen Zuspruch. Die Teilnahme der Trachtenfrauen an Festzügen und verschiedenen Anlässen füllt die Oberharmersbacher Tracht mit neuem Leben.
Angegliedert ist seit 1990 auch eine Kindervolkstanzgruppe. Zur Zeit gehören ihr rund 32 Kinder zwischen 4 und 13 Jahren an.
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